Ein Haufen Arbeit
Vorbereitungen in Sevilla
06.09, 00:30; - „Einkaufen und Puerto Sherry“ (Christian)
Was für ein Tag. Wir waren sehr erfolgreich, was unsere Einkäufe angeht. Für die Küche bzw. für das Wohnen an Bord haben wir uns innerhalb eines halben Tages Einkaufsmarathon gut ausgestattet. Nur ein paar Kleinigkeiten fehlen noch. Danach haben wir in einer Affenhitze das Zeug verstaut und waren eigentlich fertig für die Dusche und Siesta, stattdessen sind wir nach Puerto Sherry in Puerto Maria gefahren, um die Örtlichkeiten und insbesondere die Versorgungsmöglichkeiten bzgl. Boot abzuprüfen => sind dort erst 18:00 Uhr angekommen, und haben einen netten Krutsch-Discounter gefunden, in dem wir weitere Ausrüstung zusammenkauften.Ich ging davon aus, dass die Geschäfte und Betriebe im Hafen auch eine übliche Siesta von 14 bis 17 Uhr einhalten würden und dann bis 20:30 offen wären => Weit gefehlt, einige schlossen bereits um 15:00 Uhr => alle waren geschlossen => Für die Anreise von 1,5 h ein Reinfall.
Dazu bei der Rückfahrt auch noch einmal die falsche Abfahrt genommen => und dann die Toll-free-Autobahn, die auf einmal Landstr. wurde genommen => Ich bin froh, wenn ich ins Bett gehe.

Meine größte Sorge ist das Bimini und das Sprayhood => dies zu organisieren, wird uns locker 2-3 Tage kosten. Das Antifouling auf den Rumpf zu kriegen wird irgendwie gehen. Wir müssen nur schauen, dass es sinnvoll mit unserem zukünftigen Liegeplatz harmonieren wird => Graus.


10.09, Samstag; - „Noch 4 Tage bis zum Rückflug nach Deutschland...“ (Christian)
Der Verkäufer hat die komplette Zahlung erhalten => Das Boot ist unser!
Probefahrt können wir wahrscheinlich mit Angel machen, der in ca. 5 Wochen von Saudi-Arabien zurück sein wird.
Er hat noch ein wenig netten Kram mitgebracht.
Gestern war große Wasserarie => Unser „Eimer“ war sehr dreckig => jetzt sieht er fast wie ein Boot aus...
Stimmung war gestern gut.
War so fertig gestern, dass ich ohne Linsen und ohne Zähneputzen ins Bett bin ==> habe durchgeschlafen und bin zerstochen.
Wollen heute eigentlich nach Gibraltar, aber das Internet funktioniert nicht => wir wissen keine Öffnungszeiten. Ob wir dort bessere Preise als auf der Messe finden ist unklar.
Bimini, Sprayhood werden wir ggf. in Sevilla machen lassen und sonstige Arbeiten durch Benjamin.
Es fängt an sich zu ordnen und wir haben noch tonnenweise zu tun.
Werde heute das Segelschapp durchchecken.
Montagabend werden wir ggf. mit den Engländern essen gehen und sunsail oder was anderes auf de Plan haben.
Dienstag nach Malaga zum Sightseeing und ggf. Herrn Kraft von TransOcean besuchen.


September/Oktober - „Der Große Umzug ...“ (Christian)
In dieser Zeit haben wir unser Haus ausgeräumt, eine Auszugsfete gefeiert, Otto unsere Katze in andere liebevolle Hände abgegeben, sind zu meiner Mutter umgezogen (in mein altes Kinderzimmer => heute Büro), haben unserer Sachen im Keller und Speicher meiner Mutter eingelagert. Und haben unseren Zeitplan zur Rückkehr nach Sevilla um 2 Wochen verschoben.

Nicht alles was ich erledigen wollte habe ich erledigt => ein paar Baustellen wird meine Mutter schließen, einiges mache ich von unterwegs (z.B. Steuerabrechungen) und einiges werde ich in langer, langer Zeit wieder aufnehmen (z.B. die PC-Einrichtung bei bei meiner Mutter (95% fertig, aber ich konnte in der Nacht vor unserem Abflug einfach nicht mehr).

=> Diese Zeit war die Krönung des Streßpegels => wir sind alle fix und alle!


18.11.2011 - "Endlich im Wasser" (Dagmar)
Seit gestern sind wir im Wasser!
Jetzt fühlt sich unsere Yacht endlich wie ein richtiges Boot an, auch wenn am Heck noch nicht ihr neuer Name klebt... Aber das wird sich hoffentlich bald ändern.
Nun liegen wir am Steg im Guadalquivir und die leichte Strömung wiegt uns... Es ist hier unten kühler als auf dem Asphalt im Hafen oben, der Weg zur Toilette ist einiges länger und wir haben hier keine Verbindung zum Internet, weil wir tiefer liegen und zu weit weg, aber es ist richtiges Bootsleben...

hier noch an Land

Wie sind wir ins Wasser gekommen? Wir haben die Prozedur des Kranens ein paar Mal zuvor hier beobachten können, aber wenn das eigene Schiff da drin hängt, ist es sehr aufregend! Und wir hatten ja vorher nicht die Chance das Boot in schwimmenden Zustand zu erleben und den Motor zu testen, auch das blieb also spannend.
Wir hatten ja die Tage davor den Antifouling-Anstrich dreimal auf das Unterwasserschiff gepinselt, dann nahm uns am Dienstag abends der Kran auf die zwei Schlaufen, damit wir auch die Stellen anmalern konnten, die vorher unter den Stützen lagen. Am nächsten Morgen sind wir ins Wasser gelassen worden, an Bord waren unser Allround-Schiffsschreiner Ben, der uns hilft das Boot aufzupimpen, und Angel, der Vor-Eigner und Didier, der Broker. Wir fuhren den Guadalquivir ein paarmal auf und ab und legten dann am Steg an, wo uns zuvor Platz gemacht wurde, weil wir ungern im Hafen direkt liegen wollten.
endlich im Wasser

Derzeit ist unser Projekt das Bimini, ein Sonnenverdeck, das für diesen Typ Boot in Frankreich maßgeschneidert wurde, aber leider hängt unser Grossbaum tiefer als beim Standardmodell und daher müssen wir -wie so oft- modifizieren...
Unsere Segel waren alle beim Segelmacher für kleinere Reparaturen, leider waren die sehr minderwertig ausgeführt, sodass wir sie direkt wieder hingefahren haben....

Und wir vermissen ein Paket was uns aus Deutschland geschickt wurde und nicht angeliefert worden ist, die Suche danach ist wie Stochern im Nebel...
Wir wissen jetzt, was mit `das kommt mir spanisch vor` gemeint ist!
Gott sei Dank haben wir Ben damals kennengelernt, der sowohl spanisch spricht, als auch englisch und von allem, was mit Booten zu tun hat, Ahnung hat und mit ihm bringen wir Taitonga auf Langfahrt-Level.


20.11.2011 - "Endlich mit neuem Namen" (Dagmar)
Inzwischen hat unser Boot seinen neuen Namen, angebracht an Heck und Grossbaum. Leider regnet es jetzt schon den zweiten Tag nacheinander, da haben wir uns kurzerhand auf die Arbeiten unter Deck verlegt, z.B.: die Achterkajüte an Steuerbord als Lager auszubauen, damit endlich die überall gestapelten Ausrüstungsdinge und Lebensmittel dort verstaut werden können. Dann wird es im Salon wieder wohnlich. Jedesmal, wenn wir etwas Bestimmtes brauchen, fängt eine größere Suchaktion an, das nervt schon ziemlich...

kleine Impression aus dem Chaos (ca 2 Kisten von 42)

Wir haben etwas Wasser in der Bilge, müssen also noch rausfinden, wo das herkommt, ist es Regen oder aus dem Tank, und vor allem wo ist es reingekommen?

Heute haben wir den Gasofen eingeweiht, kenne mich damit null aus, daher war der Boden des Apfelkuchens schwarz geworden, aber man kann das ja abschneiden... Geschmeckt hat der obere Teil jedenfalls gut, jetzt muß ich noch mit der Gasflammeneinstellung herumprobieren.

Wir hoffen, dass nächste Woche ein paar Tage bleiben, um uns die Gegend anzuschauen, wäre ja ein Jammer von hier aufzubrechen, ohne Granada und Cordoba gesehen zu haben!


P.S.: Da wir momentan nur umständlich: im Auto oder auf der kühlen Parkbank, in`s Internet können, kann es immer etwas dauern, bis die Beiträge online gehen oder wir Nachrichten lesen.


06.12.2011 - "Nikolaus" (Christian)
Stell Dir vor es ist Nikolausi und keiner füllt Deine Schuhe ...
So ist es leider heute gewesen. Alle Festtage und auch Sonntage gehen einfach in der Arbeitmenge unter, dito das bald Weihnachten ist (Die Oblatenlebkuchen von Lidl sind hier ein Lichtblick!!!).
Ein Urlaubsgefühl hat sich seit meinem Sabbaticalanfang (Juni) nicht eingestellt. Auf unserer offenen Punkte Liste haben wir ca. 150 Punkte abgehakt, leider sind noch 50 Punkte offen und leider leider sind noch ca 80 Punkte dazugekommen. Hier wird es immer kälter und anvisiert hatten wir Anfang Dezember auf den wärmeren Kanaren zu sein ...
Es geht voran ...


06.12.2011 - "Advent" (Christian)
Den Spruch haben wir heute im Adventskalender von Simone gefunden und er paßt (wobei ich mit dem "Zauber" noch nicht ganz klar bin...):
"Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen, und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen. "
( Meister Eckhart)


10.12.2011 - "Die ewige Suche" (Christian)
Noch ein Zitat aus dem Adventskalender der paßt (da alles noch nicht "seinen" festen Platz gefunden hat):
Die ganze Welt ist voll von Sachen, und es ist wirklich nötig, dass jemand sie findet.
Pippi Langstrumpf

(Für das Finden von Gegenständen ist bei uns Dagmar zuständig :-)


11.12.2011 - "Status" (Dagmar)
Heute schreiben wir bereits den 11.12. und wir befinden uns immer noch am Steg in Gelves/Sevilla.

Aber morgen ist es dann endlich soweit: Wir legen ab und stechen in See, bzw. in unserem Falle befahren wir erstmal den Flusslauf in Richtung Meer.

Wir hätten nicht gedacht dass sich die Vorbereitung von Taitonga solange hinzieht, aber wir sind ja auch neu auf dem Gebiet.

Auf Charteryachten hat man damit nur am Rande zu tun, dafür bezahlt man ja auch genug Geld, damit hilfreiche Geister die segelnde Unterlage in Schuß halten.
Und wie beim Hausbau geht nur ab und zu etwas glatt, meistens kommt was dazwischen oder ein Teil fehlt und muss mit viel Aufwand irgendwo beschafft werden. Und besonders nervt die ewige Suche nach irgendwelchen Kleinteilen oder Werkzeugen, die man gerade braucht.

Ben hat uns neben allem anderen eine sehr schöne feste Sprayhood designed und gebaut, mal sehen, wie sich die in Wind und Wellen bewährt.

Letzte Woche haben wir uns 2 Tage Urlaub vom Boot genommen und Cordoba und Granada besucht, was sehr schön war. Im Dezember sind auch keine Touristenhorden mehr unterwegs, aber trotzdem waren in der Alhambra noch diverse Reisegruppen zugange, denen wir versuchten auszuweichen.


Cordoba - Moschee


Granada - Alhambra

Momentan haben wir keinen Mietwagen mehr ( der letzte war auch ne ziemliche Krücke ), aber dafür bewegen wir uns mit Klappfahrrädern zum Shopping. Gestern zum vorerst letzten Mal in Gelves, war ein Erlebnis wieviel Zeug man auf dem Rücken, dem Gepäckträger und der Umhängetasche von 2 Personen und 2 kleinen Fahrrädern unterbringen kann.

Jetzt klaren wir unser Boot noch auf und tun ein paar kleine oder größere notwendige Jobs, nehmen eine letzte Tapasrunde im „Seispies“ (6 Füße) am Hafen und sagen den Leuten, die wir hier kennengelernt haben, Lebwohl.

Und morgen früh geht’s dann los, außer es hat dicken Nebel, dann überlegen wir nochmal...

Wir werden dann noch ein paar Tage an der Küste sein, wollen noch nach Cadiz in der Hoffnung da ein paar gut sortierte „Nautikausrüster“ zu finden. Soviel für diesmal.

Zu guter Letzt:
Wir wollen uns hier, zwar verspätet, aber ausdrücklich für alle Geschenke und die insgesamt tolle Abschiedsfeier bedanken, es war sehr schön, dass so viele gekommen sind!


11.12.2011 - "Platz ist auf dem kleinsten Boot ..." (Christian)
Wir haben eine Gästekabine achtern in Stauraum umgewandelt. Erstaunlich, wieviel Zeug da hinein geht und noch erstaunlicher, dass wir "fast" alles untergebracht haben (Das Beiboot liegt jetzt im Salon und ein paar Dinge haben wir verschenkt ...)

Wir wurden heute von lieben Freunden gefragt, ob wir nicht auf einen heißen Punsch an den Kamin in Deutschland kommen wollen => sehr verlockend, da es hier sehr kalt ist...

12.12.2011 - "Alles Scheiße, Deine Elly ..." (Christian)
Leider hatten wir mit dem Einsetzen der Flut dichten Nebel, so dass wir teilweise nicht mal das andere Ufer des Flusses sehen konnten.
=> so haben wir die Abfahrt verschoben, da ich nicht in einem Unbekannten Gewässer unnotwendigerweise bei 15m-50m Sicht fahren möchte, zudem von und nach Sevilla auch noch noch große Pötte fahren.
Zudem haben wir vor der "Abfahrt" auch noch ein Problem mit unserem Radar festgestellt => Der Plotter empfängt keine Signale (ggf. ist das Kabel defekt) => unser Techniker ist allerdings erst wieder am Mittwochabend vor Ort => Konsequenz: Abfahrt bei gutem Wetter oder gar nicht!
Ich werde jetzt kochen oder versuchen das Kabel zu checken; Dagmar oder ich müssen dafür in den Mast ...


12.12.2011 - "Nebel" (Dagmar)
Sind heute nicht losgefahren, da starker Nebel da war und dann unser Zeitfenster- wegen der Tide/Strom- dann zuende ging. Wenn wir zuspät abfahren, haben wir am Ende Strom gegen uns und kommen ev. in Dunkelheit an und das wollen wir nicht. Also hoffen wir, dass morgen weniger Nebel da ist. Wir werden zunächst den Fluss runtertuckern bis er ins Meer mündet, das kostet 1 Tag, danach segeln wir nach Cadiz, um dort ca. 2 Tage zu verbringen und noch einzukaufen, da gibts hoffentlich gute Ausrüster und es soll auch eine nette Stadt sein. Wenn das Wetter mitmacht gehts dann für 5-10 Tage aufs Meer zu den Kanaren. Wir werden dann Bescheid geben, wo wir den Landfall planen



 
Dagmar und Christian Sahr www.taitonga.de

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Dagmar und Christian Sahr www.taitonga.de

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