MEHR ODER WENIGER HALBZEIT - Resumée 2012



Diese Fragen haben wir jeder für sich beantwortet (Das Meiste auf Carriacou und Teile auch nach unserem Deutschlandaufenthalt (ca. September 2012)).
Wir werden diese Fragen, ggf. ergänzt bzw. verändert, nach ca. einem Jahr bzw. nach Beendigung des Törns erneut beantworten (ohne die Antworten des Anderen vorher zu kennen).



Wie hat es Dir bisher gefallen auf einer Skala 1 bis 10 (sehr schlecht bis sehr gut)
D: 7-8
C: 6-7

Wie glaubst Du, dass es Deinem Partner Dir bisher gefallen hat auf einer Skala 1 bis 10 (sehr schlecht bis sehr gut)
D: 7-8
C: 6

Was hat sich an Dir verändert?
D: Ich mache mir weniger Sorgen
C: Keine Ahnung! Ich wäre gerne entspannter!

Wo möchtest Du jetzt am liebsten sein?
D: Wo wir sind - mit Tiefkühltruhe!
C: Stockholmer Schären, aber hier ist auch ganz gut!

Hat sich an Deinem Ziel etwas verändert? Was hat sich bereits erfüllt?
D:
„Vor Abfahrt: Eine schöne Zeit zu haben und in NZ anzukommen.“
Heute:
Wir haben schon schöne Zeiten gehabt und viel erlebt, in NZ ankommen will ich immer noch, aber dauert ja noch etwas...>
C:
„Vor Abfahrt: Raus aus dem Alltag, einfach mal etwas anderes machen, etwas für mich machen, mehr Zeit mit meiner Frau verbringen, mehr von der Welt sehen und fühlen.“
Heute:
Etwas für mich machen ist m.E. Bisher zu kurz gekommen. Die Ziele sonst sind erfüllt (aber noch weiter ausbaufähig)


Wirst Du den Trip weiter durchführen? Mit welcher Motivation?
D:
Ja, aber es wär halt schön, wenn es mal etwas weniger mühsam wäre Dinge des Bedarfs zu bekommen. Motivation ist anders als vor einem Jahr, der Leidensdruck in D ist ja auch weg. Die Motivation ist eher jetzt die Karibik hinter uns zu lassen und neue Regionen und Leute kennen zu lernen.
C:
Ja, ich will weiter in die Südsee. Dort zu segeln ist ein Traum von mir, den ich mir erfüllen möchte!


Sind Deine Erwartungen erfüllt worden? Hast Du neue Erwartungen?
D:
„Vor Abfahrt: Neue Seiten an uns kennenlernen, hoffentlich mehr angenehme als unangenehme Erlebnisse.“
Heute:
Völlig Überraschendes ist nicht aufgekommen, was uns selber betrifft, tatsächlich überwog das Positive, besonders die anderen Cruiser haben uns sehr viel schöne Zeiten und Erlebnisse gebracht.
C:
„Vor Abfahrt: Viel Streß zu Beginn und viel Freude unterwegs, neue Erfahrungen, Horizonterweiterung.“
Heute:
Viel Streß zu Beginn hatte ich extrem!
Viel Freude unterwegs hatte bisher viel, viel zu wenig!!!
Neue Erfahrungen, Horizonterweiterung hatte ich bisher reichlich!
Neue Erwartungen sind: Noch mehr nette Menschen kennenzulernen und insgesamt gelassener zu werden


Was war für Dich bisher das schönste oder beeindruckenste der Reise?
D:
Von den Inseln hat mit Saba am besten gefallen, da kann man wirklich für sich sein und auch schön tauchen.
Ansonsten beeindrucken mich viele Menschen die wir getroffen haben oft am meisten, mit Hilfsbereitschaft und Offenheit.
C:
Die Hilfsbereitschaft anderer Wissen und Know-How mit mir zu teilen
Das Wiedersehen mit meiner Ma in Antigua
Das Tauchen auf Saba
Der Sonnenuntergang auf Nevis
Ein tiefgehendes, schönes Gespräch mit Cheryl in Bequia


Was war für Dich bisher das Schlechteste, Unangenehmste, Enttäuschendste, Gefährlichste, Schwierigste der Reise?
D:
Unangenehm: die Warterei vor der Flusseinfahrt zum Hafen von Rabat fand ich sehr nervig und einige Tage auf dem Atlantik waren ätzend, weil ich mich so schlecht gefühlt habe.
Enttäuschend sind oft die fruchtlosen Einkaufsversuche...
Schwierig in sehr begrenztem Rahmen war die Passage an der Meerenge von Gibraltar bei Nacht, da mußten wir uns schon sehr konzentrieren, war ja auch der erste längere Törn mit dem Kahn.
Gefährlich waren bestimmt manche Manöver des Nachts, aber wir haben versucht sie so sicher wie möglich zu gestalten und machen nur das Nötige wenn es dunkel ist.
Unsere anfängliche Spezialität: Ankommen im Ankerfeld oder Hafen mitten in der Nacht haben wir versucht zu umgehen.
C:
Streß hoch 10, weil ich das Boot nicht im Griff hatte (ich bin immernoch dabei es kennenzulernen und glaube, dass dies bis zum Reiseende weitergehen wird … (Aber nicht mehr so intensiv :-)
Scheißrumgewackel auf dem Atlantik
Lethargie auf dem Atlantik
Das Segeln kommt viel zu kurz. Wir haben eher einen schwimmenden Wohnwagen mit Segel
Das Hängenbleiben meines kleinen Zehs am Spibaumbeschlag (Wahrscheinlich gebrochen, da er immernoch größer ist als der Linke)
Mein Sturz den Niedergang hinunter (Nur eine Stufe und 3 Monate Schmerzen an den Rippen)
Keinen Wal gesehen (aber immerhin Delfine)
Keinen Fisch gefangen (aber schon viele gesehen)!
Kriminalität auf den Inseln (allerdings waren wir noch kein Opfer!)
Leider ist mein Tinitus immernoch da und der Grad der gewünschten Entspannung / innernern Ruhe ist noch lange nicht erreicht!

Eigenartigerweise freue ich mch schon auf die nächste Langstrecke, weil wir da wieder mehr segeln und ich dann hoffentlich die Zeit und Muse habe dies auch zu genießen.


Was würdest Du im Rückblick anders machen?
D:
Ich würde uns definitiv mehr Zeit lassen ein Boot zu kaufen und es auszurüsten, auf alle Fälle erstmal eine Saison im Mittelmeer damit absolvieren,um uns dran zu gewöhnen und bei Problemen oder Optimierungsbedarf auch relativ einfach an Ausrüstung ranzukommen.
Viele Punkte die ich jetzt anders machen würde, konnten wir damals vor der Fahrt ja noch gar nicht abschätzen, daher haben wir im Rückblick schon versucht nach bestem Wissen vorzugehen.
Trotz der Kurse und Infos die wir hatten, ist das wirkliche Leben auf einer Langfahrtyacht so anders als das Leben das wir bisher führten (trotz Campingurlauben in der Kindheit), dass man vieles erst unterwegs begreift und außerdem ist es unser erstes Boot!
C:
Wir haben es geschafft in ca. einem halben Jahr ein Haus zu verkaufen, einen Haushalt aufzulösen, ein Boot zu kaufen, auszurüsten und zum Ende des Saisonwetterfensters in die Karibik zu segeln: Dieser Zeitplan war zu ambitioniert (eher Wahnsinn) und hat uns viel Probleme gebracht und viel Spaß gekostet! Es war ein logistischer Alptraum!
Wir haben gelernt, dass die meisten Menschen dies in wesentlich längerer Zeit realisieren (1-5 Jahre Vorbereitung) und das ist sinnvoller! => Never ever again!
Wenn wir nochmal starten könnten, würde ich das Boot mind. 12 Monate vor Abfahrt kaufen, um es kennenzulernen und dann sinnvoll auszurüsten!


Worauf freust Du Dich heute am meisten auf der nächsten Etappe?
D:
„Vor Abfahrt: Auf ferne Länder“
Heute: Ich wollte immer schon mal nach Süd oder Mittelamerika und hoffe, das wird ein Highlight, die Kanalfahrt wird sicher superaufregend für mich und bevor ich mich auf die Südsee freuen kann, hab ich erstmal Respekt vor der elend langen Etappe dahin.
C:
„Vor Abfahrt: Marokko, die Atlantiküberquerung, die ich heute als Startzeitpunkt in den Urlaub empfinde, Panama-Kanal, und als besonderes Highlight die Südsee.“
Heute: Panama-Kanal und Südsee, neue Menschen kennenzulernen, gute Gespräche (Die Atlantiküberquerung war leider nicht der Startzeitpunkt für unseren Urlaub => der kam viel später!)


Was vermisst Du in Bezug auf Dein früheres Landleben? Was nicht?
D: Ich vermisse eine geräumige Küche mit Platz und Geschirrspüler. Gerne hätte ich auch ein Luxusbadezimmer, aber das geht wohl nicht so richtig anbord.
Meine Familie und Freunde vermisse ich auch oft, emails sind halt doch kein Ersatz für ein echtes Gespräch.
Was ich nicht vermisse ist das Lebenstempo in D, Hektik und fast-forward, keine Zeit, allerorten, da komm ich nicht mehr mit; hoffe auch, dass ich das in der Form nicht wieder aufnehmen muss.
C:
Duschen, mit unendlich viel Wasser
Platz, um einfach Zeug rumliegen lassen zu können
Ein Garten und der Geruch nach Gras
Boogie-Woogie-Tanzen und die Leute bei 8nach6
Die Möglichkeit zum modernen Ballet in den Mousonturm zu gehen
Manchmal sogar einen geregelten Arbeitstag zu haben
Ein größeres Bett, dass nicht schaukelt (unser Bett ist zwar mit 210cm Länge und Breite schon für ein Boot sehr luxuriös, aber die Breite im Fußraum ist nur ca. 80cm!)

Wir sind hier weit, weit weg vom normalen Leben,! D.h. Fußballweltmeisterschaft, Olympia, Politik, Weltereignisse, Börsenkurse spielen für uns z.Zt. keine große Rolle. Wir bekommen dies eher zufällig mit. Es stört mich meistens nicht, ich bin aber froh, wenn ich mal eine FAZ kaufen konnte (bisher 2 mal möglich!!! (die Zeitungen hier sind alle lokal ohne "Weltbezug")).


Angst in 2 Abstufungen => Hat sich an euren Ängsten etwas verändert? Wovor habt ihr keine Angst?

Wovor hast Du den absoluten Horror?
D: „Vor Abfahrt: Schwerer Unfall oder MOB (Mann über Bord)
C: „Vor Abfahrt: Nach ein paar Stunden Freiwache an Deck zu kommen und alleine zu sein (Frau über Bord).
Wovor hast Du Angst?
D: „Vor Abfahrt: Extremes Wetter.“
C: „Vor Abfahrt: Feuer an Bord.“

Heute: D: Daran hat sich nicht viel geändert

Heute: C: Wie oben plus Krankheit, Unfall, Gasexplosion, Nebel, Gewitter, Piraterie
Eigenartigerweise habe ich vor Strandung keine große Angst.


Was werden die nächsten größten Herausforderungen sein?
D:
„Vor der Abfahrt: Zusammen zurecht zu kommen“
Heute:
Bleibt gleich, man kann sich anbord nicht aus dem Weg gehen wie zuhause.
Ansonsten müssen wir Abschied von Carriacou und in wenigen Wochen von der Karibik an sich nehmen, inklusive einiger Freunde die nicht den gleichen Weg nehmen.
C:
„Vor der Abfahrt: Boot kaufen, Haus verkaufen, Boot ausrüsten, Umziehen, Struktur bei meiner Mutter für die nächsten Jahre optimieren (www.haus-sahr.de)“
Heute:
Passage von den ABC-Inseln nach Panama (eines der 5 Gebiete mit den übelsten Wetter- und wellenbedingungen zum Segeln weltweit),
Panama-Kanal,
die Weite der Südsee ("Der Atlantik ist nur ein kleiner Teich zum Üben", sagen die, die schon im Pacific waren)


Was denkst Du, wie Deine Mutter heute zu dem Trip steht?
D:
„Vor Abfahrt: Ängstlich und eher mit Unverständnis, aber duldsam“
Heute:
Ich denke dass Anfangsbedenken inzwischen weg sind, bislang haben wir ja alles einigermaßen bewältigt. Mehr wiegt sicher das Wissen, dass wir eben sehr weit weg sind und im Bedarfsfall mehr oder weniger unerreichbar.
C:
„Vor Abfahrt: Sie gönnt es mir und meiner Frau und wird es nicht leicht haben, mit dem „Verlust“ umzugehen, da wir emotional und wirtschaftlich sehr eng miteinander verbunden sind.“
Heute:
Ich bin von folgendem überzeugt: Sie findet es klasse und ist stolz auf Dagmar und mich!


Wie ist der Kontakt zu Freunden, Familie, Bekannten?
D: Durch emails ist der Kontakt da, aber natürlich nehmen wir nicht mehr wirklich am Leben der Leute teil, bringen sozusagen nur ab und zu einen exotischen Schnipsel in den Alltag.
Andrerseits freuen wir uns hier viel mehr über Nachrichten von zuhause und möchten gerne auch Kleinigkeiten erfahren, um eben den Bezug nicht zu verlieren.
Bei unserem Heimataufenthalt hatte ich auch nicht das Gefühl, dass ich mich jemandem entfremdet hätte.
C:
Ich freue mich wie Tier über emails, wie trivial der Alltag auch sein sollte!
Ich würde mich auch über Feedbacks zu unserem Internetauftritt freuen!
Leider bekomme ich nicht soviel Post, wie ich es erhoffe (Dagmar bekommt mehr!)!
Es ist schon ein anderes Leben und eine Abnabelung (Für einige scheine ich aufgehört haben zu existieren?)!
Ganz besonders freue ich mich über Mails von Menschen, mit denen wir sonst gar nicht so engen Kontakt hatten, die aber intensiv unseren Fortgang begleiten.
Ein Highlight sind Mails von Menschen, die ich nicht kenne! Neulich hatte auch ein Besitzer einer Ovni 395 eine konkrete Frage an mich => daraus ist gleich eine neue Webseite entstanden => Es hat mich unendlich gefreut mein Wissen weiter geben zu können!


Wie ist es 24h am Tag mit Deinem Partner zusammenzusein? Gibt es neue Seiten?
D:
Ich finde es mal einfacher mal schwieriger, brauche hin und wieder ein paar Stunden alleine.Das allein in die Stadt gehen, zur Bücherei z.B., hat mir in D am besten gefallen, da konnte ich mich regenerieren. Das ist hier nicht so einfach.
Andrerseits fallen viele Stressoren von außen, z.B. die Arbeit, hier flach oder sind nur sehr abgeschwächt.

C:
Oft schön und manchmal grauenvoll!
Wir haben kaum eine Möglichkeit uns mal nicht zu sehen. Ich bin also auch mal ganz gerne alleine einkaufen an Land! Spannungen haben wir m.E. seltener, aber dafür extrem intensiver.
Ich bin leider manchmal auch sehr angespannt und werde dann auch ungerecht. Dagmar erstaunt mich immer wieder: Manchmal verstehe ich nicht, dass Sie einige einfache Sachen einfach vergißt (wie z.B. Knoten) und wie gelähmt ist und manchmal bringt Sie es einfach genial genau auf den Punkt, wenn ich wie gelähmt bin!


Wie sieht eure Rollenverteilung auf dem Boot aus? Wie zufrieden bist Du damit?
D:
Na ja, oft ist es so, dass jeder das macht, was er/sie am besten beherrscht oder halt am liebsten macht. Oder das vermeidet, was er/sie haßt...
Manches erfordert bei mir echte Überwindung, einige Kenntnisse hab ich mir ja schon mühsam angeeignet, aber manches überfordert mich und ich denke an die Schulbank zurück.
Die grundsätzlichen Zuständigkeiten wie: Christian macht eher technische Dinge und schwere Arbeiten und ich eher haushaltstechnische und nähtechnische, werden sich nicht ändern, aber der Rest ist frei verteilbar.
Allerdings ist Christian der Fleißige und ich eher die Faule.
C:
Eine leider weitgehende traditionelle Rollenverteilung:
Ich bin eher für die Schiffssteuerung, Wartung, Reparaturen sowie Konzeption und Entscheidungen zuständig.
Dagmar übernimmt Recherche, Suchen und Finden, Vorschiffsarbeiten, Leinen und Segel sowie Küche und Abwasch (ich drücke mich davor und putze lieber das Klo).
Kochen teilen wir uns: Dagmar macht Standards und Rezepte; ich die Resteküche. Dagmar kocht leckere Beilagen und ich brate oder grille Fisch und Fleisch
=> ist ok, aber ich möchte, dass Dagmar noch mehr Schiffssteuerung übernimmt (ist schon viel mehr geworden!!!) und ich will auch mal auf dem Vorschiff ankern!


Wie hat sich Deine Vorbereitung auf den Trip bewährt? Was hat Dich bei der Durchführung des Törns überrascht? Was fehlt noch an Kenntnissen?
D:
Da würde ich auf obig erwähnte „Ans Boot gewöhnen-Saison“ im Mittelmeer verweisen, die fehlt uns natürlich, ansonsten ist auf dem Boot so ziemlich alles „learning by doing“, allerdings hätte ich auch nie total ohne Vorerfahrungen lossegeln wollen.
Den Kurs bei der Kreuzerabteilung zur „Sicherheit und Schadensabwehr“, bei der Marine in Neustadt, finde ich immer noch hilfreich und würde das jedem Segler empfehlen.
Durch meine Vergesslichkeit geht mir immer mal wieder ein Teil dessen, was ich schon mal wußte wieder verloren (weil vieles nicht tagtäglich gebraucht wird).
Ich wüßte gerne mehr über Wetterentwicklung und Analyse, da hab ich nicht geschafft ein Seminar zu besuchen und das Wetterkundebuch von Christian ist derartig kompliziert, dass es einem nach ein paar Seiten die Synapsen verstopft...
Also versuche ich bei Christian abzuschauen, was notwendig ist.
Tja und mein Spanisch ist inzwischen leider auch auf ein absolutes Tief geschrumpft.
Aber dem kann ja leichter abgeholfen werden, habe immerhin ein paar Lehrbücher mitgenommen. Nicht dass die viel Spass machen, nützlich wären immerhin ein paar ordentliche Schimpfwörter und Unmutsbekundungen, aber die stehen da natürlich nicht drin.
C:
Die Vorbereitung hatte mir vor dem Start ein gutes Gefühl gegeben und hat sich bewährt, aber als sehr lückenhaft erwiesen.
Mit der technischen und elektronischen Ausrüstung bin ich immernoch nicht auf mehr als 80% Vertrautheit! (aber der Status ist ok!)
Meine Kenntnisse bzgl. Wetter, Technik, Elektronik und Bootswartung sind ausbaufähig!
Überraschend:
Radarnavigation haben wir immernoch nie gemacht.
Die Kanarischen Inseln waren viel schöner als erwartet!
Der Tidenhub in der Karibik/Antillen ist m.E. ist vernachlässigbar, aber die Gezeiten spielen eine größere Rolle bei den Inselpassagen als gedacht, da sie eine Gegenströmung erzeugen.
Bei Squalls waren wir bisher nie so richtig klar, ob wir soetwas schon hatten bzw. wissen immernoch nicht, wie eine Squall definiert ist, haben uns aber geeinigt, das jede Regenwand ein Squall ist, d.h. Wir hatten jetzt auch schon Squalls (aber nicht auf dem Atlantik)
Ankern ist auch mit einem Bügelanker nicht immer beim ersten mal erfolgreich!
Sehr viele andere Schiffe schmeißen ihren Anker nur runter, aber testen nicht, ob er hält (Ein Graus in der Nähe zu sein!!!)!
Wohnen statt Segeln => Gefühlt segeln wir viel, viel zu wenig! Eine Woche in den Stockholmer Schären hat für mich gefühlt mehr Segelerlebnisse und mehr Segelspaß!


Wo und wie siehst Du Raum für Optimierungen?
D:
Ich wünsche mir mehr Energie, Christian könnte sich noch mehr entspannen
C:
Ich habe für Optimierungen und ToDo´s eine separte Excelliste mit über 100 Punkten (einige unwichtig). Das wichtigste demnächst ist/sind
Mehr Solarpanelle, um mehr Strom zu produzieren
Ein Wassermacher, falls dann unser Strom ausreicht
Als Wunschtraum eine Geschirrspülmaschine (und dann ggf. ein größeres Boot für die dafür zusätzliche Ausrüstung)


Wieviel wiegst Du heute?
D: Keine Ahnung
C: Zu viel (dafür habe ich weniger Haare ...)!


Wie haben die Kosten sich entwickelt?
D:
In der Karibik ist es okay, der Heimataufenthalt war teuer.
Einige Anschaffungen/Einbauten die wir jetzt erst machen, wären einfacher in Europa gewesen, aber wir wußten es halt nicht besser, bzw. kannten auch unsere Gewohnheiten anbord noch nicht. Das kostet jetzt halt ev. mehr Geld, auf alle Fälle mehr Sucherei und Nerven.
C:
Mein Eindruck ist, dass wir an laufenden Kosten, nicht allzuviel ausgeben (Teilweise gar nicht können!).
Bei Nahrung schauen wir nicht so auf´s Budget, sind aber auch nicht so viel in Restaurants gewesen.
Für Ausflüge und Tauchen haben wir bisher nicht allzuviel aufgewendet.
Den größten Brocken stellen nach wie vor Ausrüstungsgegenstände für das Boot dar.


Wie ist der Stand Deiner Kraftreserven/Batterien?
D: ok
C: Wieder aufgeladen auf 95%


Mal angenommen, es geschieht ein Wunder, und eine Fee würde Dir 3 Wünsche erfüllen, welche hättest Du für eure Reise?
D:
1) Dass wir schnell und problemlos den Wassermacher und Solarpanelle aufs Boot bekommen
2) Dass wir beide gesund bleiben
3) Dass wir keinen Piraten von Nahem erleben
C:
1) Weltfrieden ;-), hier insbesonders: Keine Kriminalität
2) Mehr Strom für einen Wassermacher
3) Viel Spaß (mehr als bisher)


Die Rückkehr nach Deutschland nach fast einem Jahr ist eine große „Reiseunterbrechung“. Worauf freust Du Dich am Meisten?
D:
Gutes Essen, gutes Bett und viel Platz um sich auszubreiten, mein Lieblingsplatz Bücherei wird sicher auch mehrmals angesteuert.
C:
Ein normales Bett, das nicht wegschwimmen kann, wenn wir mal "außer Haus" sind
Im Park spazieren zu gehen
Meine Mutter wiederzusehen
Hoffentlich ein paar Freunde zu treffen
Sogar auf den Herbst freue ich mich, wobei mir Frühling noch lieber wäre


Würdest Du es wieder tun?
D: Grundsätzlich ja, mit ein paar Änderungen im Vorfeld
C: Ja


Und was, wenn Du in Neuseeland angekommen bist?
D:
„Vor Abfahrt: Dann hoffe ich, es ist so gut wie ich es in Erinnerung habe und wir finden einen Job““
Heute:
Meine Erwartungen sind dieselben
C:
„Vor Abfahrt: Erstmal ankommen und dann weitersehen, was es für Chancen und Möglichkeiten gibt. Durch meinen Sabbatical-Vertrag habe ich eine angenehme Rückfahrkarte zu meiner Bank; generell bin ich offen für Alles.
Indien, Vietnam, Laos, Burma, Namibia, Oslo, Istanbul möchte ich noch sehen.“
Heute:
Keine Veränderung


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Nachdem Du die Antworten Deines Ehepartners gelesen hast. Was hat Dich überrascht?
D: Nada
C: Nix















Taitonga.net, © Dagmar und Christian Sahr,